Innovative Long-Read Sequenzierung beim Multiplen Myelom

Verantwortliche Personen:
AG Kortüm – Medizinische Klinik und Poliklinik II, Universitätsklinikum Würzburg

Dieses Projekt wurde 2023 von der Stiftung "Forschung hilft" mit 12.500 Euro gefördert.

Team

 

Die AG Kortüm ist dem Lehrstuhl für translationale Myelomforschung und der Medizinischen Klinik und Poliklinik II, Lehrstuhl für Hämatologie und Onkologie (Prof. Dr. med. Hermann Einsele) zugeordnet. Der Fokus der Arbeitsgruppe umfasst grundlagenwissenschaftliche wie auch translationale Fragestellungen. Untersucht wird im Wesentlichen die klonale Evolution von hämatologischen Tumorerkrankungen, mit einem Schwerpunkt auf dem Multiplen Myelom. Untersucht werden genetische, epigenetische und immunologische Veränderungen, sowie die Selektionsprozesse unter verabreichter Tumortherapie. Die Arbeitsgruppe konnte in den letzten Jahren wegweisende Mechanismen der Resistenzentwicklung gegenüber immunmodulatorischen Substanzen und Proteasominhibitoren, sowie gegenüber BCMA gerichteter Immuntherapie beim Multiplen Myelom veröffentlichen. 

Motivation und Innovation

 

Die Situation von Patienten mit hämatologischen Krebserkrankungen zu verbessern, ist Ziel all unserer Bemühungen. Dies kann im Wesentlichen nur durch ein besseres Verständnis der zu Grunde liegenden Pathomechanismen gelingen. Diese aufzudecken ist Ziel unserer jungen und internationalen Arbeitsgruppe.

Welche Ziele verfolgt das Projekt?

 

Die Multiple Myelomerkrankung verläuft individuell sehr unterschiedlich und umfasst langsam schwelende, wie auch aggressive Verläufe. Ursächlich ist hierfür ist eine große Heterogenität in der patientenindivduellen Tumorgenomik. Trotz aller immuntherapeutischen Fortschritte in der Behandlung des Multiplen Myeloms haben Patienten mit Hochrisikogenetik weiterhin eine nur kurze Lebenserwartung von weniger als 2 Jahren. Zur Identifikation von Biomarkern für genetisches Risiko und Medikamentenresistenz wurden internationale Sequenzierungsstudien bei Patienten mit Multiplen Myelom durchgeführt, ohne dass die zu Grunde liegenden Mechanismen zufriedenstellend aufgeklärt werden konnten. Eine Ursache ist die lückenhafte Sequenzierung der bislang angewandten Sequenzierungstechnologien, bspw in repetitiven Sequenzen des Genoms. Neue Ansätze erlauben nun eine verbesserte, lückenlose Dechiffrierung des gesamten Tumorzellgenoms. Diese sogenannte HiFi Long-Read Sequenzierung erlaubt zudem erstmalig auch die zeitgleiche Analyse des Epigenoms. Ziel dieses Antrages ist die Generierung von Pilotdaten von 10 Patienten mit Multiplem Myelom und 10 gesunden Plasmazellspendern in denen wir insbesondere bislang unbeleuchtete Bereiche des Genoms analysieren wollen.

Ansatz des Forschungsprojektes

 

Genetische und epigenetische Veränderungen zwischen den einzelnen Patienten, wie auch zwischen Tumorzelle und gesunder Plasmazelle stehen im Fokus unserer Untersuchung. Neue Erkenntnisse mit potentiell therapeutischem oder prognostischem Einfluss können in unseren umfangreich verfügbaren und bereits etablierten Zell-Linien und Mausmodellen validiert werden.

Welche Krebserkrankung soll behandelt werden?

 

Die AG Kortüm beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Multiplen Myelom, der zweithäufigsten hämatologischen Neoplasie. Das Myelom ist insbsondere durch die vielfältige genetische Heterogeneität gekennzeichnet, sowie das hohe Risiko auch nach gutem Therapieerfolg einen Rückfall zu erleiden. Diese Rückfälle sind nahezu immer durch eine erhöhte Rate an Medikamentenresistenz vergesellschaftet.

Warum soll das Forschungsprojekt unterstützt werden?

 

Mit der vorgeschlagenen Sequenzierungstechnologie gelingt es uns erstmalig Bereiche im Genom zu entschlüsseln, die in bisherigen genomweiten Analysen nicht ausreichend untersucht werden konnten. Wir hoffen dadurch neue Erkenntnisse zu gewinnen, die es uns ermöglichen Ursachen für das Entstehen des Multiplen Myeloms besser zu verstehen, das individuelle Risiko besser einzuteilen und Resistenzmechanismen zu ergründen.

 

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