Molekulare Bildgebung und tumorgenetische Analysen beim metastasierten Schilddrüsenkarzinom

Verantwortliche Personen:
AG Michalski und Gerhard-Hartmann – Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Würzburg und Institut für Pathologie, Universität Würzburg
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Abbildung 1: Von links nach rechts: PD Dr. Dr. E. Gerhard-Hartmann, Dr. K. Michalski, Dr. P. Hartrampf, M. Heinrich.

 

Team

 

AG Michalski: 

  • Dr. Kerstin Michalski (Oberärztin Nuklearmedizin)
  • Dr. Philipp Hartrampf (Oberarzt Nuklearmedizin)
  • Marieke Heinrich (Ärztin in Weiterbildung Nuklearmedizin)
  • Elias Blicke (Doktorand Nuklearmedizin, nicht abgebildet)

 

AG Gerhard-Hartmann:

  • PD Dr. Dr. Elena Gerhard-Hartmann (Oberärztin Pathologie, Ärztliche Leitung Molekularpathologie)
  • PD Dr. Katja Maurus (Biologin, Akademische Leitung Molekularpathologie, nicht abgebildet)

Motivation und Innovation

 

Die Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Würzburg ist ein etabliertes Zentrum für die nuklearmedizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Schilddrüsenkrebs. In den letzten Jahren ist die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen an Schilddrüsenkarzinomen gestiegen. Patientinnen und Patienten mit Schilddrüsenkarzinom haben in frühen Tumorstadien bei optimaler Therapie ein sehr gutes Gesamtüberleben. Die Prognose verschlechtert sich jedoch deutlich bei Nachweis von Fernmetastasen. Unser Ziel ist es daher, diese fortgeschrittenen Tumorstadien besser zu verstehen, um im Sinne eines „personalisierten“ Ansatzes den Patientinnen und Patienten bessere Therapieoptionen anbieten zu können. Dazu gehört eine Untersuchung des Tumorgewebes mittels moderner molekularbiologischer Methoden, die es erlauben, die Erbinformation, die in jeder Krebszelle gespeichert ist, auf spezifische Veränderungen (sogenannte Mutationen) zu untersuchen. Das Vorhandensein dieser Mutationen wird dann mit dem Verlauf der Krebserkrankung verglichen. Wir möchten dabei herausfinden, ob der Nachweis bestimmter Mutationen eine Vorhersage für den Therapieverlauf ermöglicht, sodass dieser bei zukünftigen Patientinnen und Patienten positiv beeinflusst werden kann. Außerdem sollen die Ergebnisse der tumorgenetischen Analyse mit der molekularen Bildgebung verglichen werden. Zur molekularen Bildgebung gehören beispielsweise die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) oder unterschiedliche szintigraphische Untersuchungen. Dabei werden schwach radioaktive Stoffe verwendet, die sich nach Schlucken oder Injektion in die Vene im Körper verteilen. Diese Stoffe reichern sich im Primärtumor und den Metastasen an. Durch den Vergleich der genetischen Veränderungen im entnommenen Tumormaterial und der molekularen Bildgebung können möglicherweise zukünftig auch ohne invasive Gewebeentnahmen Aussagen über die Eigenschaften des Tumors gemacht werden. Die Ergebnisse der umfassenden tumorgenetischen und bildgebenden Analysen dieses Forschungsprojektes können wichtige Informationen für zukünftige Therapieentscheidungen bei Patientinnen und Patienten mit Schilddrüsenkrebs liefern.

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Abbildung 2: PET/CT-Scanner 

 

Welche Ziele verfolgt das Projekt?

 

Die Ziele des Projektes sind folgende:

  1. Molekulargenetische Untersuchung von Tumormaterial von Patientinnen und Patienten mit metastasiertem Schilddrüsenkrebs, um typische Mutationen zu finden
  2. Vergleich des Vorhandenseins dieser Mutationen mit dem Verlauf der Tumorerkrankung
  3. Vergleich des Vorhandenseins dieser Mutationen mit den Befunden der molekularen Bildgebung

 

Das übergeordnete Ziel ist es, Informationen zu gewinnen, die die Therapie bei zukünftigen Patientinnen und Patienten verbessern können.

Ansatz des Forschungsprojektes

 

Für dieses Projekt werden die Daten von Patientinnen und Patienten mit metastasiertem Schilddrüsenkrebs rückwirkend ausgewertet. Es werden daher nur die Patienten und Patientinnen untersucht, bei denen im Rahmen ihrer Therapie Gewebe (z. B. mittels Biopsie oder bei einer Operation) entnommen wurde. Dieses Tumorgewebe wird von der AG Gerhard-Hartmann auf das Vorliegen bestimmter Mutationen untersucht. Parallel dazu wird die molekulare Bildgebung durch die AG Michalski analysiert. Zusätzlich wird der Verlauf der Tumorerkrankung von der AG Michalski zusammengetragen. Schließlich werden alle Ergebnisse miteinander verglichen.

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Abbildung 3: Hochdurchsatzsequenzierungs-Gerät

Welche Krebserkrankung soll behandelt werden?

 

Geplant ist eine Untersuchung von Schilddrüsenkrebs. In dem aktuellen Forschungsprojekt werden keine Therapieentscheidungen getroffen, sondern bereits bestehende Daten und eingelagertes Tumorgewebe analysiert und mit dem Verlauf der Tumorerkrankung bei den Patientinnen und Patienten verglichen. Mit den gewonnenen Informationen soll die Therapie von zukünftigen Patientinnen und Patienten mit dieser Erkrankung verbessert werden. Unter anderem können die Abstände der Nachsorge an das individuelle Risikoprofil angepasst werden oder Zeitpunkt einer zusätzlichen medikamentösen Therapie besser gewählt werden.

Warum soll das Forschungsprojekt unterstützt werden?

 

Es handelt sich um ein innovatives Forschungsprojekt mit modernen Methoden. Die Ergebnisse tragen zu einem besseren Verständnis der Tumorerkrankung bei und könnten zukünftige Therapieansätze für Patientinnen und Patienten mit metastasiertem Schilddrüsenkarzinom im Sinne einer personalisierten Therapie verbessern. 

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